Littérature de la Suisse M2 Gr. B Gr. C (2020-2021)
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Schweiz
Die Schweiz ist ein Binnenland in der Mitte Europas, liegt also nicht am Meer.
Dafür grenzt es an mehrere große Länder: Deutschland im Norden, Frankreich im Westen, Italien im Süden und Österreich im Osten. Im Osten liegt auch das besonders kleine Nachbarland Liechtenstein.
Die meisten Schweizer haben als Muttersprache Deutsch, Französisch oder Italienisch. Die vierte Sprache der Schweiz ist das Rätoromanische.
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Literatur der Schweiz
Die Literatur der Schweiz unterscheidet nach den vier Landessprachen deutsche, französische, italienische und rätoromanische Literatur.
Die Literatur im deutschen Sprachraum der Schweiz ist wie die Literaturen im übrigen deutschsprachigen Raum (z. B. die österreichische Literatur) eher eine geografische Einordnung als ein eigenständiger Literaturraum. So gehören die schweizerischen Autoren zum deutschen Kulturraum und damit auch zur deutschen Literatur.
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Literatur vor 1800
Schon im Mittelalter gab es im deutschen Sprachraum literarisches Schaffen in verschiedenen Klöstern: Im Kloster Muri entstand um 1250 das älteste deutschsprachige Osterspiel und das erste Krippenspiel etwas später in der Fürstabtei St. Gallen. Auch höfische Lyrik entstand im Gebiet der heutigen Deutschschweiz, so der Codex Manesse in Zürich.
Im 16. Jahrhundert verfasste Aegidius Tschudi die Schweizerchronik. Dieses Werk war für Schiller die Grundlage zu seinem Wilhelm Tell.
Ein wichtiger Vertreter der Aufklärungsepoche war der Mediziner Albrecht von Haller, der mit seinem Gedicht Die Alpen starke Einwirkungen auch auf die deutsche Naturdichtung ausübte.
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Wilhelm Tell: Die Geschichte der Freiheit und Unabhängigkeit der Schweiz
Die Geschichte spielt um das Jahr 1300 in Uri. Damals war Uri ein von armen Bauern oder Handwerkern bewohntes Tal. Landvogt Gessler regierte das Land von einer Burg aus. Er verlangte von den Menschen hohe Steuern. Das machte sie wütend.
Nach der Tell-Legende lässt der habsburgische Landvogt Gessler zu Altdorf einen Hut auf eine Stange stecken und befiehlt den einheimischen Untertanen, diesen jedes Mal zu grüßen, wenn sie an ihm vorübergehen, so als ob der Vogt es persönlich anwesend sei.
Doch Wilhelm Tell hält nichts von solch unsinnigen Gesetzen. Er geht am Pfahl achtlos vorbei und kümmert sich nicht um den Hut des Landvogt Gesslers. Er wird unsanft von den Soldaten die den Hut auf dem Pfahl bewachen angehalten: "Hey Bauer grüße deinen Landvogt!" Darauf entgegnet Wilhelm Tell: "Ich sehe nur einen Hut, kein Vogt Gessler hab ich da gesehen! Ich bin doch nicht Irre und grüß kein Hut!" Jetzt sind die Soldaten zornig und packen den sich nicht wehrenden Wilhelm Tell und halten ihn fest. In der Zwischenzeit hat sich ein Volksauflauf rund um Wilhelm Tell gebildet.
Der herbeigerufene Hermann Gessler erscheint nach kurzer Zeit und stellt den widerspenstigen Bauer zur Rede.
Der Vogt erkennt den Bauer und guten Schützen Tell. Er fragt: "Tell warum missachtest du meine Gesetzte?"
Tell: "Warum soll ich eine Stange mit Hut grüßen. Das ist doch Schwachsinn!"
Der Vogt befiehlt ihm, mit der Armbrust einen Apfel vom Kopf seines Sohnes zu schießen: Sein Kind müsse andernfalls mit ihm sterben. Tell tut widerstrebend, wie ihm geheißen, und trifft den Apfel. Er wird gefragt, wozu er sich einen zweiten Pfeil genommen habe. Nachdem der Vogt ihm zusichert, er würde ihn nicht töten, antwortet er und sagt, wenn er sein Kind getroffen hätte, wäre der zweite Pfeil für den Vogt bestimmt gewesen. Daher lässt der Vogt ihn gefesselt auf seine Burg nach Küssnacht überführen, wo er lebenslang eingekerkert werden soll.
Als Tell gefangen auf Gesslers Burg gebracht werden sollte, konnte er im Sturm aus dem Boot fliehen und rettete sich auf einen Felsvorsprung. Er lauerte dann Gessler in einem Hohlweg auf und erschoss ihn.
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Literatur des 19. und frühen 20. Jahrhunderts
Neben einer immer schon existenten, nur regional lebendigen Literaturszene entstanden im 19. Jahrhundert bedeutende Werke, die zum festen Bestandteil des Kanons der Literatur in deutscher Sprache zählen, insbesondere jene von Klassikern der realistischen Literatur wie Jeremias Gotthelf, Gottfried Keller oder Conrad Ferdinand Meyer.
In der Zeit von 1890 bis ca. 1920 folgte die Entwicklung in der Schweiz nicht der für die europäische Entwicklung typischen Abfolge von Naturalismus, Symbolismus, Jugendstil usw., sondern war gekennzeichnet durch das Festhalten an der realistischen Erzähltradition, zunehmend auch durch einen nicht-mundartlichen literarischen Heimatstil, der vor allem durch die Nachfrage der Leser und der Verlage im benachbarten damaligen kaiserlichen Deutschen Reich angeregt wurde.
Charakteristische Vertreter dieser Richtung sind Ernst Zahn, Jakob Christoph Heer und Alfred Huggenberger; auch Heinrich Federer wird teilweise dazu gezählt. Die ebenfalls in dieser Zeit geschaffenen Heidi-Bücher von Johanna Spyri gehören nach den Werken von Agatha Christie zu den weltweit meistverkauften Büchern aller Zeiten.
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Johanna Spyri war eine bekannte Schriftstellerin für Jugendbücher. Sie erfand die Roman-Figur „Heidi“. Johanna Spyri lebte vom Jahr 1827 bis zum Jahr 1901 im Kanton Zürich in der Schweiz.
Zusammenfassung der Heidi-Geschichte
Das Waisenkind Heidi wird ihrer Tante bei der eigenen Karriere lästig, deshalb schiebt sie es zu seinem Großvater. Dieser schickt es mit dem Geißenpeter und den Ziegen auf die Alpweiden statt in die Schule. Aber die Tante Dete wieder
taucht wieder auf und Heidi nach Frankfurt bringt, wo sie der gelähmten Klara Gesellschaft leisten und etwas lernen soll.
Heidi lernt dank der Großmutter von Klara lesen, aber sie verkraftet den Kontrast zwischen dem engen Korsett in der großbürgerlichen Atmosphäre der Großstadt und der einfachen Alphütte nicht, erkrankt an Heimweh, geistert nachts durch das Haus und darf endlich dank der Diagnose des verständnisvollen Hausarztes zum Großvater in die Alphütte zurück kehren.
Clara besucht sie dort im nächsten Sommer. Der Geißenpeter wird furchtbar eifersüchtig und stößt den leeren Rollstuhl in einem unbeobachteten Moment ins Tal, dass er zerschellt. Clara muss und kann nun gehen lernen. Heilung an Körper, Geist und Seele in der heilen Alpenwelt - Ende gut, alles gut.
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