Weekly outline

  • Kognitivismus

    (kognitiv = auf Erkenntnis beruhend, z.B. Gedanken, Meinungen, Einstellungen, Wünsche, Absichten)

    Zentrale Aspekte: Organisationsprozesse, Informations-verarbeitung und Entscheidungs-vorgänge

    den Kognitivismus – Lernen durch Einsicht und Erkenntnis

     Im Vordergrund des Kognitivismus steht die Verarbeitung von Informationen

    durch den Menschen und die daraus gewonnene Erkenntnis. Ein Bereich, der

    gerade hinsichtlich der behavioristischen Theorie an Bedeutung gewinnt, da die-

    se innere Erkenntnisprozesse nicht thematisiert. Sie gehören in den Bereich der

    Black Box, die durch den Kognitivismus an Farbe gewinnt.

    Wahrnehmung ist nach der Theorie des Kognitivismus kein passiver Prozess,

    sondern eine aktive Leistung der Verarbeitung von Informationen. Der Mensch

    speichert Informationen aus allen Bereichen des menschlichen Lebens als Kog-

    nitionen bzw. Erkenntnisse ab. Diese Kognitionen „unterliegen bestimmten Ver-

    arbeitungsprozessen:

    •  Sie können im Gedächtnis abgespeichert und, wenn nötig, wieder daraus

    hervorgeholt werden.

    • Sie können miteinander verknüpft werden, so dass neue Kognitionen

    entstehen.

    •  Sie können miteinander verglichen werden, und es können Übereinstim-

    mungen oder Diskrepanzen festgestellt werden“. (Schmitt, Günter &

    Plassmann, Ansgar A. (2005).

    Dem Kognitivismus werden folgende Lernmodelle zugeordnet:

    •  Lernen am Modell
    •  Lernen durch Einsicht
    • Entwicklungsstufenmodell

    Wie wird der Lernprozess nach dieser Theorie erklärt?

    Lernen bezieht sich nach der Theorie des Kognitivismus auf die Informations-

    aufnahme, -verarbeitung und –speicherung. Im Vordergrund steht der Verarbei-

    tungsprozess, gebunden an die richtigen Methoden und Problemstellungen, die

    diesen Prozess unterstützen. Eine entscheidende Rolle fällt auf diese Weise dem

    Lernangebot selbst bzw. der Informationsaufbereitung und der Problemstellung

    und der Methodik zu, denn sie beeinflussen in sehr großem Maße den Lernpro-

    zess. Im Mittelpunkt stehen folglich Probleme, bei deren Lösung der Lernende

    Erkenntnisse gewinnt und damit sein Wissen vergrößert.



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    Lernen am Modell – Bandura

    "Weil die Menschen, wenigstens annähernd,

    von Beispielen lernen können, was sie tun

    sollen, bevor sie ein Verhalten ausführen,

    ersparen sie sich nutzlose Fehlversuche.“

    (Albert Bandura, 1977)

    Albert Bandura: Das Rocky-Experiment, 1965

     Wie wirkt sich das Beobachten

    aggressiver Handlungen auf das Verhalten

    des Beobachters aus?

     4-5jährige Kinder sahen Film im Einzelversuch

     Handlung: Erwachsener (Modell) malträtiert große

    Plastikpuppe (Bobo), begleitet von Verbalaggression

    (neuartige Verhaltensweisen)

     Film A: Das Modell im Film wird belohnt

     Film B: Das Modell wird getadelt/bestraft

     Film C: Das Modell erfährt keine Konsequenzen

     Den Kindern wurde beim anschließenden Spielen die in

    dem Film gezeigte Puppe angeboten.

    Albert Bandura: Ergebnisse des Rocky-Experiments

    1)Es zeigte sich, dass die Kinder der

    ersten Gruppe sich aggressiv gegenüber

    der Puppe verhielten und versuchten,

    das in dem Film gezeigte Verhalten zu

    kopieren. Die zweite Gruppe hingegen

    zeigte kein aggressives Verhalten.

    2) Kann man daraus schließen, dass nur

    die erste Gruppe das aggressive

    Verhalten erlernt hat?

    3) Tatsächlich hat auch die zweite Gruppe

    durch das Beobachten gelernt, das

    Verhalten zu imitieren (Aneignung). Die

    Kinder zeigten das Verhalten nur nicht,

    da sie Angst vor einer ähnlichen

    Bestrafung wie in dem Film hatten

    (keine Performanz)

    4) Als Bandura ihnen jedoch eine

    Belohnung in Aussicht stellte, zeigte

    sich, dass die Kinder das Verhalten

    ebenso wie die erste Gruppe erlernt

    hatten.

    Zusammenfassung

    Nach Albert Bandura ist das Modellernen ein Lernprinzip, das

    gleichbedeutend mit der klassischen (Pawlow) und der

    operanten (Skinner) Konditionierung ist.

     Bandura bezeichnet den Vorgang des Lernens am Modell als

    „das Auftreten einer Ähnlichkeit zwischen dem Verhalten eines

    Modells und dem einer anderen Person unter Bedingungen,

    bei denen das Verhalten des Modells als der entscheidende

    Hinweisreiz für die Nachahmungsreaktionen gewirkt hat.“